mit Texten von Christine Nöstlinger
Sarah Jung: Stimme
Anna Widauer: Gesang/ Effekte
Judith Schwarz: Erweitertes Schlagzeug
Musikalische Textperformance mit Sarah Jung, Judith Schwarz & Anna Widauer
Nöstlinger beschreibt Abgründe, Gewalt, Missbrauch – unerschrocken, berührend, aber nie ohne Schmäh. Ihre Dialektgedichte fangen über den Klang der Sprache die Seele Wiens ein – eines Wiens weit abseits von Gemütlichkeit und Kitsch, mit Blick auf das Leben der Ausgegrenzten, der Abhängigen, der Frauen am Rand, die trotz des Elends Stärke und Kampfeslust beweisen.
Die Künstlerinnen Sarah Jung, Judith Schwarz und Anna Widauer denken die Geschichten Nöstlingers musikalisch weiter. Sie führen die Gedanken ins Melodiöse und Orchestrale, entwickeln Klangkonzepte, lassen unterschiedliche musikalische Formen zu: Improvisation neben fixierten Songstrukturen und rein Instrumentalem. Ausgangspunkt für jedwede Entscheidung bleiben aber die Texte Nöstlingers – und ihre ungebrochene Aktualität.
Die Schauspielerin Sarah Jung, geb. 1978 in Innsbruck, die Schlagzeugerin und Komponistin Judith Schwarz, geb. 1989 in Wien, und die Jazzsängerin und Singer-Songwriterin Anna Widauer, geb. 1989 in Wörgl, sind ein kongeniales Trio, das man erlebt erhaben muss!
In den 1970-er Jahren veröffentlichte Christine Nöstlinger drei bemerkenswerte Gedichtbände, die die sozialen Zustände von Menschen der damals so genannten „Unter-“ oder „Arbeiterschicht“ widerspiegeln. Nöstlinger erzählt jenseits von Wiener Gemütlichkeit und lustvoll-humoriger Sozialpornografie von Schicksalen, die nachdenklich stimmen.
Ihr Blick auf die Menschen und deren Schicksale ist dabei niemals anklagend. Sie betrachtet ihr Umfeld liebevoll, mit kritischer Distanz und Respekt. Diese Gedichte sind eine Würdigung an die Menschen, denen es „hint und vuan ned zsamgeht“, die aber trotzdem fast jeden Morgen wieder aufstehen.